Interview mit der Redaktion BestattungsWelt, dem Fachblatt für die Bestattungsbranche und Frau Manuela Hauser-Hiebeler, Geschäftsführung der Pietät Hiebeler GmbH

Die BestattungsWelt im Gespräch mit Manuela Hauser-Hiebeler aus Heidelberg

So lautet das Leitmotiv von Pietät Hiebeler und Pietät ist hier durchaus im ursprünglichen Sinn des Wortes gemeint: Befragt man das Wörterbuch, so steht da „taktvolle Rücksichtnahme“. Wie wird das im täglichen Umgang mit Hinterbliebenen und Verstorbenen gelebt, welche Verpflichtung entsteht daraus und was bedeutet das für die Menschen, die Rat und Hilfe benötigen? All das und noch viel mehr verriet uns Manuela Hauser-Hiebeler im Interview.

Frau Hauser-Hiebeler, Sie leiten ein Bestattungsunternehmen, das seit 1959 besteht. Inzwischen haben Sie drei Filialen und mehrere Mitarbeiter. Vor gut 20 Jahren haben Sie das Bestattungsinstitut übernommen. Wie kam es dazu?
Das hat familiäre Hintergründe. Seit ich Anfang 20 war, bin ich im Bereich Bestattungen tätig, und das immer noch sehr gerne!

Wie waren damals die Reaktionen aus Ihrem Umfeld, was haben Ihre Freundinnen gesagt?
Sehr positiv, die haben alle gesagt: „Mach das, das passt gut zu dir!“

Was ist für Sie als Bestatterin besonders wichtig, worin sehen Sie eine besondere Stärke von Pietät Hiebeler?
Es muss alles stimmig sein. Manchmal gehen ja die Vorstellungen darüber, was ein Mensch sich wünscht, zwischen ihm und seinen Angehörigen sehr auseinander. Da kann es vorkommen, dass jemand eine anonyme Bestattung für sich selbst plant, einfach um seinen Familienmitgliedern später nicht mit der Grabpflege zur Last zu fallen. Und dann stellt sich im Gespräch heraus, dass diese wiederum einen festen Ort für ihre Trauer wünschen. Es ist oft eine Frage des Mittelwegs, alles unter einen Hut zu bekommen.

Bieten Sie besondere Rituale an, die eine Beisetzung unvergesslich machen?
Abschlussriten sind besonders bei Trauerfeiern mit Sarg wichtig, als Übergänge, denn es ist sonst sehr abrupt, wenn der Sarg hinausgetragen wird. Bei uns können die Angehörigen noch einmal an den Sarg herantreten, Kerzen anzünden und ihren Erinnerungen nachgehen. Das kommt dem Gedenken am Grab, mit Blumen und/oder Erdeinwurf, schon sehr nahe, wo man ja auch genau das tut – persönlich des Verstorbenen gedenken. Oder wir geben den Angehörigen kleine Karton-Herzen, auf die sie ihre Wünsche für den Verstorbenen schreiben können.

Welche Bedeutung hat es für Ihre Kunden, dass sie beim sensiblen Thema Abschied von einer Frau beraten werden – gibt es welche, die auch deshalb lieber zu Ihnen kommen?
Ich glaube, das ist eher nicht so. Personenabhängig, das ja. Meine Schwester ist mit im Unternehmen und es gibt sicherlich Menschen, die lieber zu ihr oder zu mir gehen, aber es spielt keine große Rolle, ob ein Bestatter männlich oder weiblich ist.

Zeigen sich aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren Veränderungen im Bereich der Bestattungen. Was stellen Sie so fest?
Der kirchliche Einfluss nimmt ab. Früher war es doch so: Bestattet wurde katholisch oder evangelisch. Mehr Alternativen gab es eigentlich nicht. Heute ist das viel offener, aber dadurch manchmal auch schwieriger. Im Bestattungswald noch einmal mit einem kleinen Glas Sekt auf den Verstorbenen
anzustoßen, ist stilvoll und gut machbar. Wenn aber größere Gruppen auf dem Friedhof noch ein Bier auf ihren Freund trinken wollen, kann das befremdlich wirken und ist auch nicht unbedingt im Sinne der Angehörigen. Auch hier heißt es: einen Weg finden, der allen gerecht wird.

Gibt es auch Veränderungen, die Sie sich wünschen würden?
Liebevolle Ideen kann es gar nicht genug geben! Weniger würdevoll, sondern individuell. Das kann ein Blumengesteck in Form einer Gitarre sein, wenn der Verstorbene leidenschaftlich gern auf seiner Gitarre musiziert hat. Oder schöne Grabbeigaben, etwas Selbstgemachtes beispielsweise. Das Lieblingslied zu hören – es gibt unendliche Möglichkeiten.

Was tun Sie, um von Ihrem anspruchsvollen Beruf einmal abschalten zu können?
Ich lese ja sehr gerne Krimis. Am liebsten ist mir aber, Zeit mit meinen beiden Enkeln zu verbringen, ich bin eine begeisterte Großmutter!

Verraten Sie uns Ihr bevorzugtes Reiseziel?
Das ist das Allgäu: Ein schönes Hotel, spazieren gehen, die Luft ist so gut, bummeln, etwas Feines essen, dabei kann ich mich wunderbar erholen.

Sie arbeiten eng mit der ADELTA.BestattungsFinanz zusammen. Was heißt das für Ihren Geschäftsalltag?
Als Bestatterin möchte ich es immer gerne allen recht machen. Da berate ich viel, es geht um sehr Persönliches und wenn ich dann nachher mahnen müsste, weil jemand seine Rechnung nicht bezahlt, dann wäre das schon unangenehm. So muss ich mich darum gar nicht kümmern, sondern die ADELTA macht das für mich!

Wenn Sie sich noch einmal entscheiden müssten, würden Sie die Zusammenarbeit mit der ADELTA.BestattungsFinanz erneut so eingehen?
Aber absolut! Ich bin schon lange dabei, schon seit über zehn Jahren – das sagt doch alles!

Frau Hauser-Hiebeler, wir bedanken uns sehr herzlich für das überaus interessante Gespräch!